Der Wahltag 21.02.2016 ist soweit erst einmal gelaufen. Fein.
Wie der LN-Liveticker belegt, war ich noch ein Stück vor Schluss der Wahllokale schon im Sitzungssaal des Rathauses. Gefragt, wie ich den Verlauf der Wahl sehe, antwortete ich, für mich persönlich ein gutes Gefühl zu haben. Ich sehe mein primäres Anliegen erreicht, uns Wählern eine Alternative gegen Taktiererei und Machterhalt zu öffnen. Noch im Dezember hätte ich selbst als Wähler eher meine Unzufriedenheit mit dem, wie es um unser Wahlrecht und demokratisches Verständnis bestellt ist, in den Vordergrund gestellt. Insbesondere die großen Volksparteien sehe ich selbst auf lokaler Ebene auf ganz falschem Weg, und ebenso deren Anhänger und Unterstützer.
So konnte ich heute in der Wahlkabine ruhig mein Wahlkreuz an einer ehrlichen Stelle machen, denn Machtstrategien der Parteien und von Interessensgruppen, die sich im Kern gegen uns als Wähler richten, nach der Methode der kleineren Übels zu wählen halte ich für einen sehr unbefriedigenden Zustand letztlich einer in Frage gestellten rechtsstaatlichen Struktur. Es ist aus meiner Sicht kein Wunder, wenn erneut fast die Hälfte der Wahlberechtigten nicht an der Wahlurne erschienen ist.
Man muss kein ausgewiesener Wahlforscher sein um in der noch nicht abgeschlossenen Bürgermeisterwahl zu erkennen, dass vor einem aus dem Amt heraus sehr präsenten Amtsinhaber und dagegen gestellter „Der BM muss weg“- Klüngel-Strategie auf der einen, und der zum Business verkommenen „Wie kauft man sich mit List und Strategie das Amt“- bzw. „Der uninformierte Bürger merkt das alles gar nicht“- Unterwanderung auf der anderen Seite kein Platz mehr bleibt für eine Bewerbung, die ohne aggressive und lang angelegte Kampfeinstellung im Werben für das verfassungsgemäß Gute und Richtige angelegt ist.
Mit innerer Genugtuung habe ich feststellen dürfen, dass mein heutiges Ausscheiden mit knapp 5% rein vom Ergebnis her zwar mager ist, mir dennoch auf einer anderen Ebene viel Sympathie und Zustimmung entgegen gebracht wurde. So haben mir im Laufe der vergangenen zwei Monate zahlreiche Menschen, die ich oftmals nur von Ferne kannte wenn überhaupt, gesagt, dass sie meine Kandidatur begrüßten, mich gleichwohl dennoch nicht wählen würden um eben nicht eine der im vorstehenden Absatz angerissenen Strategien Oberwasser bekommen zu lassen.
So möchte ich mich an dieser Stelle bei allen bedanken, denen an unserem Wahlsystem, Grundwerten und Rechtsstaatlichlkeit prinzipiell gelegen ist.
Wir dürfen uns davon nicht abbringen lassen!
Mein ganz ausdrücklicher Dank gilt zudem jenen, die im Dezember 2015 mit ihrer Unterstützungsunterschrift die Aufnahme meiner Kandidatur rein formal ermöglichten, und heute natürlich allen, die ihre Haltung mit ihrer Stimmabgabe zu meinem Namen auf dem Wahlzettel bekräftigten. Zusammen könnten wir ohne rot zu werden rufen: „Wir sind der Souverän“, und nicht einfach nur mißbrauchtes Stimmvieh…
Gleichwohl ist für mich der Wahlkampf nicht beendet, weil ich diesen Begriff unangemessen scharf finde und deshalb nicht verstummender Zeuge davon werden will, wie in genau diesem Kampfdenken mit perfider Strategie die SPD versucht, sich des Bürgermeisteramtes zu bemächtigen. Ich sehe auch die Sache der Frauen beschädigt wenn die Kandidatin S. deutlich Wert darauf legt, als Frau und langjährige Gleichstellungsbeauftragte positiv von den übrigen Kandidaten abgesetzt wahrgenommen zu werden: Sie macht sich mit ihrer vorgeblich parteilosen Kandidatur genau das so schädliche machistische Vorgehen der aggressiven Männerwelt zu eigen, denen sie als Gleichstellungsbeauftragte doch wohl die Stirn bieten müsste. Demnach geht ihr die eigene Karriere näher als eine verlässliche Grundhaltung. Nein, ICH möchte deshalb nicht, dass Frau S. für unsere Stadt und damit auch für mich Verantwortung übernimmt!
Außerdem muss das Business der „Wahlberater“ der Kandidatin S., ihrer Hintermänner, die als Gruppe heute im Sitzungssaal zugegen waren um uns alle für die zielgenaue Planung der kommenden vierzehn Tage zu beobachten und zu analysiern, als Krebsgeschwür entgegen unserer demokratischen Prozesse weiter demaskiert werden. Es kann nicht hingenommen werden, dass Wahlämter zur Handelsware verkommen: „Der Kandidat ist das Produkt“. Was kostet, wenn ich an dieser Stelle offen fragen darf, das Amt des Bürgermeisters hier in Heiligenhafen? Wie teuer wird wohl ein Mandat für die Stadtvertretung in der nächsten Kommunalwahl bei der SPD sein? Haben die Herren deshalb schon mal am Tisch der Stadtvertreter im Sitzungssaal Platz genommen und Probe gesessen?
Sollte an dem eigentlich die große alte Partei SPD verletzenden Schmäh die Sozen können nicht mit Geld umgehen doch was dran sein? Überziehen die Genossen jetzt auf der neoliberalen Seite und verkaufen neben ihrer sozialdemokratischen Seele nun auch noch ihre Posten? …weia
Und: Bedeutet Karriereschritt außer dem „hin zu“ nicht auch ein „weg von“?
Von was?
In dieser Webseite bereits angekündigt ist der Beleg des Rede-Plagiates der Frau S., wie auch ein Transskript der Szene aus der ADB.
Damit, und noch mehr, geht’s die Tage weiter…
Und eines noch: Möchten Sie meine in diesen Seiten eingestellten Texte kommentieren, doch eine Freischaltung zur Veröffentlichung nicht wünschen, erwähnen Sie das kurz. Denn: Selbst das offene Wort ist nicht immer für die unbestimmte breite Öffentlichkeit geeignet.